Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, ob sich unter ihren vielen Büchern zu Hause auch einige befinden, deren Besitz und Verbreitung heute in Deutschland gesetzlich verboten sein könnte? Nein?

Das ist in unserer offenen Gesellschaft, in der die Freiheit der Kunst sowie der Meinungsäußerung verfassungsrechtlich geschützt ist, auch nicht weiter notwendig. Da müssten schon extrem gewaltverherrlichende, Menschen und Menschengruppen entwürdigende und diskriminierende Schriften darunter sein.

Es gilt generell Artikel 5,1 des Grundgesetzes: „Eine Zensur findet nicht statt.“

 

Den geschichtlichen Hintergrund für diese eindeutige Positionierung bilden die Erfahrungen in der Zeit des Nationalsozialismus:

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Wie es um die Freiheit der Kunst und Literatur während des NS-Regimes in Deutschland bestellt war, zeigt ein Blick auf die Ereignisse in dieser Zeit: sogenannte ‚undeutsche’ Bücher wurden verbrannt und ihre Autoren verfolgt, nicht wenige wurden ermordet oder wählten den Suizid,ein Großteil ging ins Exil.

An diese Schriftsteller zu erinnern und einige ihrer Gedanken zu Gehör zu bringen, ist Anlass und Ziel einer ‚Inventur’, einer Bestandsaufnahme im Antiquariat Buchbasalt, zu wir hiermit herzlich einladen.  Wir haben nach Büchern in unseren Regalen im Laden gesucht, die zwischen 1933 und 1945 verboten waren und sind vielfach fündig geworden. Kein Wunder, denn sie stammen von Autoren, die jeder kennt: Kafka, Tucholski, die Manns, Brecht, Feuchtwanger, Kästner, um nur einige hervorzuheben. Doch es gibt auch unbekannte, vergessene Schriftsteller darunter. Diese wollen wir besonders in den Blick nehmen.

 

Bestimmt finden Sie auch eines dieser damals verbotenen Bücher in ihrem Regal. Bringen Sie es mit.

Wir freuen uns darauf, Sie am 14.10.2017 zwischen 17.30 Uhr und 19.00 Uhr zu unserer ‚Inventur‘ in Antiquariat in der Alsfelder Untergasse 6 begrüßen zu dürfen.

Written by Aegidius